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Du straffst dich. Stemmst die Füße in den Boden. Hebst dein Schwert. Sir Pharrell neben dir bemerkt es.

„Was tust du?“

Doch du hast dich entschieden. Einmal ein Held, immer ein Held.

„Wir ergeben uns nicht!“, rufst du den Räubern entgegen. „Niemals. Wollt ihr unser Leben, so holt es euch!“

Du siehst, wie die Räuber verunsicherte Blicke tauschen. Die Gestalt im Schlapphut lacht.

„Ihr werdet sterben“, prophezeit sie. Wenigstens an der Stimme erkennst du, dass es sich um eine Frau handelt.

Du reckst dich. „So sei es“, verkündest du.

Die Frau mit dem Schlapphut macht eine Geste.

„Auf sie!“, befiehlt sie.

Die Räuber setzen sich in Bewegung. Und dann beginnt der Kampf.

 

Schwerter Klirren, Stahl blitzt im Feuerschein. Geschrei fegt über den stillen Wald, als Sir Pharrell und du Rücken an Rücken den Räubern entgegentreten. Den ersten kannst du mit einem gezielten Tritt außer Kraft setzen. Hinter dir rammt Sir Pharrell seinen Ellbogen in eine Magengrube. Dein Schwert prallt am Leder des zweiten Angreifers ab. Doch deine Faust sendet ihn zu Boden und schon folgt die nächste Welle.

Drei liegen bereits vor dir auf dem Boden. Ein weiterer folgt. Sir Pharrell hat ganze fünf angehäuft, als eine scharfe Stimme erklingt.

„Halt!“, brüllt sie. „Zurück!“

Die Räuber folgen. Du keuchst. Sir Pharrell spannt die Schultern an. Ihr tauscht einen Blick. Soll der Kampf etwa schon vorbei sein?

 

Die Gestalt im Schlapphut tritt nach vorne. Die braunen Stiefel treten ins Fackellicht. Dann hebt sie den Hut und lange blonde Locken kommen darunter zum Vorschein, die ihr wild über die Schultern hängen. Pharrell neben dir reißt überrascht die Augen auf. Die Räuberin stemmt die Hände in die Hüften und betrachtet euch beide.

„Hah“, macht sie und wirft einen Blick auf die verprügelten Gestalten zu euren Füßen. „Wer hätte gedacht, dass ich das nochmal erleben darf. Schwertkämpfer, die gegen meine Räuber bestehen können. Wer seid ihr?“

Du nennst deinen Namen. „Und dies ist Sir Pharrell, Ritter Seiner Majestät, König Ace. Wir sind hier, um Prinzessin Charity aus dem Feuerland zu befreien und wollen keinen Ärger.“ Du senkst demonstrativ das Schwert. Sir Pharrell starrt die fremde Frau nur an und stammelt. Du runzelst die Stirn.

„Mylady“, bringt er schließlich zu Stande und verneigt sich.

„Nun verratet mir euren Namen“, forderst du sie auf.

Die Fremde grinst. „Ich bin Riley“, sagt sie. „Und dies ist meine Bande. Ich bin beeindruckt. Ihr habt euch wacker geschlagen. Normalerweise hätte ich euch als Sklaven ins Feuerland verkauft, doch euer Mut und eure Stärke sind unverkannt. Ihr habt hart für eure Freiheit gekämpft und ihr sollt sie erhalten.“

Sie breitet die Arme aus.

„Ich halte nicht viel von König Ace. Er ist ein garstiger König und seine Ritter sind ein Haufen ruchloser Idioten. Die Ausgestoßenen unter meinem Kommando können viele Geschichten von seiner Grausamkeit und seinen schrecklichen Strafen erzählen.“

Sie winkt mit der Hand und ein Mann in schlichten Kleidern tritt nach vorne an den Rand des kleinen Feuers. Die anderen machen ihm Platz.

„Dies ist Ben“, sagt Riley. „Einst war er Hofmagier bei König Ace. Doch war der König unzufrieden mit ihm, triezte ihn. Seine Magie wurde verlacht, seine Kraft verkannt. Ausgestoßen ward er und gejagt, bis er den Weg in meinen Wald fand. Ihr solltet dankbar sein, dass Prinzessin Charity bei dem Drachen weilt. Jeder Ort ist besser als jener von König Ace.“

Der Mann namens Ben zuckt die Achseln. „Meine Geschichte ist nur eine von vielen. Zahlreiche Ausgestoßene finden sich hier. Wo auch immer Prinzessin Charity sich befindet, es geht ihr dort besser. Der Drache war ein Geschenk für sie, keine Strafe. Lasst ab von eurem Unterfangen.“

Du zögerst. Dir ist nie der Gedanke gekommen, dass du der Prinzessin vielleicht keinen Gefallen tust. Aber ihr Vater schien ernsthaft besorgt, ebenso ihre Mutter. Und ein Leben in einer Drachenhöhle? Das klingt nicht sonderlich lebenswert.

„Ben spricht weise“, sagt Riley. „Ich gebe euch eine Wahl. Ihr habt sie verdient mit eurer Tapferkeit und eurer Kampfeskraft. Lasst ab von dem Auftrag und Prinzessin Charity. Werdet Teil meiner Bande. Für euch soll gesorgt sein und ein Leben unter meinem Kommando ist voller Abenteuer. Legt eure Pflichten ab und folgt mir hinter die Stämme. Oder bleibt bei eurer Queste. Wir werden euch ziehen lassen. Der Preis soll nur der Karren sein, den wir einfordern.“

Sir Pharrell räuspert sich, doch als Riley ihn anblickt, bekommt er rote Wangen und sieht in den Boden. Oha… nun, auch Sir Pharrell scheint das Angebot zu erwägen. Ist es die Räuberbande wert, deine Prinzipien zu verraten? Du tauschst einen Blick mit Sir Pharrell. Die Wahl ist verführerisch.

 

Sollst du von deinem Auftrag ablassen? Ja, das sollst du. Das Räuberleben ruft nach dir. Das Abenteuer von Rileys Bande. Zeit die Pflichten abzuwerfen und zwischen den Stämmen zu verschwinden. Und für Sir Pharrell winkt vielleicht Liebesglück hier.

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Nein, du bist ein Held. Du hast einen Auftrag. Die Prinzessin braucht dich. Du wirst weiterziehen und sie befreien.

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