Ein Kuss nur ist es, der dieses Wesen erlösen kann. Sie ist so schön und so anmutig. Wie kannst du ihr diese Bitte abschlagen? Charitys Lippen nähern sich deinen. Dein Herz klopft wie wild. Du kannst ihren süßen Atem bereits auf deinen Wangen spüren. Ihre Hand greift nach deiner. Eure Finger berühren sich. Und dann treffen Lippen auf Lippen. Nie hat es einen schöneren Kuss gegeben als diesen. Du spürst die Macht darin, die Magie und die unendliche Kraft. Du schließt die Augen und gibst dich ganz ihr hin. Kraft strömt durch dich. Durch deine Adern, deine Muskeln. Als du sie wieder öffnest, fühlst du dich verändert. Die Kraft ist durch die gerauscht. Aus dir heraus. Und sie hat sie in sich aufgenommen. Geschwächt fällst du auf die Knie. Das Schwert rutscht dir aus der Hand. Aber….? Was ist passiert? Über dir funkelt dich Charity aus grünen Augen an.

„Du Narr“, sagt sie mit einem Lächeln. „Du bist genauso schwach wie die Ritter vor dir. Sie alle, so naiv… so ehrenvoll. Leichte Opfer seid ihr allesamt.“

Sie schüttelt ihr blondes Haar und dann lacht sie. Verspätet siehst du den Wahnsinn in ihren Augen lauern.

„Aber...“, beginnst du. Schwäche raubt dir beinahe die Sinne. „Der Drache… die Queste.“

„Der Drache, pah“, macht Charity. „Ich selbst habe mich entführt. Den Drachen zwang ich, meinen Befehlen zu gehorchen. Anfangs wollte ich nichts anderes als gerettet werden. Von einem tapferen Helden auf einem weißen Pferd. Mein eigenes kleines Märchen.“ Sie kichert wieder und streicht sich die engelsgleichen Locken zurück. „Doch schnell erkannte ich die Schwäche meiner Ritter. Sir Liam… ach, Sir Liam. Er wollte mich zurückbringen zu meinem Vater. Und Sir Angel… er verweigerte mir den Kuss.“ Hass flammt über ihr Gesicht bei dem Gedanken. „Sir John und Sir Heath… ihr Herz gehörte bereits jemand anderem. Wie können sie es wagen! Niemand kommt mir an Anmut und Schönheit gleich! Niemand ist würdiger und unschuldiger als ich!“ Dein Kopf sinkt auf den Stein.

„Wer mich nicht liebt, den werde ich zwingen“, erklärt Charity dir ernst. „Ich werde die ganze Welt zwingen, mich zu lieben. Mich, Charity, die Königin des Landes.“

Sie bricht in hysterisches Gekicher aus. Es ist das letzte, was du hörst.

 

Als du wieder erwachst, bist du im Kerker des Turms. Auch die anderen Ritter sind hier. Sie alle sind dir in die Falle getappt. Eigentlich, denkst du, hättest du es ja ahnen können, als sie von dem Fluch sprach. Doch du bist ihrem unschuldigen Gesicht verfallen. Immerhin bist du nicht der einzige. Sir Liam, Sir Angel, Sir John und Sir Heath um dich heru,, gefangen in Käfigen und mit Ketten gefesselt nicken mitleidig.

 

Charity überzieht ganz Märchenland mit Finsternis und Grausamkeit. Sie ruft den Nationalen Tag der Königin aus, an dem alle sie ehren und lieben müssen. Sie überrennt das Märchenland und macht Erin zu ihrer persönlichen Sklavin. Du und die Ritter, ihr werdet immerhin gefüttert und wenn ihr Charity Komplimente macht, dann lässt sie euch auch nicht auspeitschen. Das Märchenland lebt nun in Finsternis. Long live the Queen!

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ENDE