Pharrell legt dir eine Hand vor die Brust und sieht dich ernst an.

„Es ist meine Pflicht“, erklärt er dir.

Fein. Du gibst auf. Soll er also vorweggehen. Für seine Ritterehre. Dir soll es Recht sein.

 

Du siehst, wie Sir Pharrell die Brücke betritt. Sie schwankt und knarzt. Dir stellt es die Nackenhaare auf. Allein der Gedanke, die alterschwachen Holzlatten zu überqueren lässt Angst in der aufkommen.

„Du bist ein Held“, erinnerst du dich leise. „Prinzessin Charity zählt auf dich.“

Sir Pharrell hat es zu gut einem Drittel über die Brücke geschafft. Er dreht sich zu dir um, um dir zuversichtlich zuzulächeln. Im gleichen Moment steigt lilafarbener Rauch mitten aus der Brücke auf. Entsetzt denkst du, dass ein Feuer ausgebrochen ist, bis du dich daran erinnerst, dass Flammen ja nicht lila brennen.

Aus den fremdartigen Wolken erhebt sich eine Gestalt.

Der Troll, denkst du und greifst nach deinem Schwert. Auch Pharrell ist herumgefahren, das Schwert im Anschlag, gegen die fremde Gestalt gerichtet, die sich dort aufrichtet. Ein junger Mann ist es, wie du jetzt erkennst, blondes Haar und wahrhaftig, Pharrell hatte Recht: Licht bricht sich auf seinen Augen. Kurz glaubst du wirklich, dass es Tore zur Unterwelt sind, bis du begreifst, dass es ein Gestell aus Glas ist.

„Guten Morgen“, sagt der Mann. „Ich bin Elijah, der Brückenwächter...“ Weiter kommt er nicht. Denn mit einem Schrei stürzt sich Sir Pharrell auf ihn und schwingt sein Schwert. Der Wächter muss sich ducken, um dem Schwerthieb zu entkommen.

„Also, wirklich!“, ärgert er sich. „Wie unhöflich!“

„Sir Pharrell!“, warnst du noch. Doch in Sir Pharrell gibt es nur noch den Angriff und hilflos musst du mit zusehen, wie er ein zweites Mal sein Schwert schwingt. Böse wedelt Elijah, der Brückenwächter mit der Hand. Es gibt ein „Plopp“ und dann ist dein Beschützer verschwunden. Stattdessen sitzt ein arg verwirrt aussehenden Meerschweinchen auf der Brücke und sieht entsetzt hoch zum Brückenwächter, der es kurzerhand packt und hochebt. Sir Pharrell, das Meerschweinchen quiekt und zappelt.

„Och, vorsichtig!“, warnst du. „Warte, gib ihn mir.“

Du steckst dein Schwert weg und nimmst Elijah das Pharrell-Meerschweinchen ab, das gar nicht glücklich wirkt.

 

„So unhöflich“, ärgert sich Elijah erneut. „Ständig wollen Leute mein Privateigentum überqueren und sagen die ehrlosesten Dinge… also nein. Langsam reicht es mir. Höflichkeit ist eine wichtige Tugend, aber scheinbar nicht am Hof von König Ace.“

Vorsichtig packst du das Meerschweinchen in deine Kapuze, wo es fiept.

„Entschuldigt“, beginnst du erneut und nennst dem Brückenwächter deinen Namen. „Sir Pharrell und ich sind hier, um Prinzessin Charity aus den Fängen des Drachen zu befreien. Wäre es wohl möglich, die Brücke zu überqueren?“

Elijah, der Wächter, ist noch immer verstimmt.

„Fein“, stimmt er schließlich zu. „Du kannst meine Brücke überqueren, wenn du mein Rätsel löst.“

Du zögerst. „Und wenn es mir gelingt, lässt du uns passieren?“

„Das werde ich. Bei meiner Ehre.“

„Und wenn es mir misslingt?“

Mit säuerlicher Miene betrachtet Elijah dich von oben bis unten. „Dann wirst du deinem unwürdigen Sir Gesellschaft leisten.“

Kurz grübelst du. Doch was bleibt dir am Ende für eine Wahl?

„Und Sir Pharrell? Werdet ihr ihn zurückverwandeln?“

„Strafe muss sein“, sagt Elijah. „Auf dem Rückweg wird er seine wahre Gestalt wieder bekommen.“ Er wirft dem Meerschweinchen einen bösen Blick zu. „Wenn du zurückkommst.“

Du straffst dich. Zeit, ein Held zu sein.

„Nenn mit dein Rätsel, Brückenwächter!“, forderst du ihn auf.

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Elijah räuspert sich. Sein Rücken wird gerade, als er Haltung annimmt, ehe er dir ein Rätsel aufsagt:

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„Ich bin so zerbrechlich, dass man mich schon bricht, wenn man meinen Namen sagt. Was bin ich?“

„Huh“, machst du. Das ist nicht einfach. Du zögerst, ehe du schließlich eine Antwort gibst.

 

Die Antwort ist Höflichkeit.

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Die Antwort ist Stille.

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Die Antwort ist ein Geheimnis.

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Die Antwort ist Vertrauen.

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