
Hawksmoore Valentine 2025
Bist du bereit für die Liebe?
Liebe liegt in der Luft! Oder ist es vielleicht doch die Stauballergie? In jedem Fall stehen auch die Aschenwälder im Zeichen der Romantik. Und ihr könnt an diesem wunderschönen Tag ein Date mit einem von fünf Singles (und einem Nicht-Single) aus den Wäldern gewinnen. Was kann da schon schief gehen?
Dein Date erwartet dich...
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Zum bestimmt dritten Mal checkst du deine Armbanduhr. Du bist schon seit zehn Minuten hier in Shalda’s End vor dem kleinen italienischen Restaurant, zu dem dich dein Date bestellt hast. Du glaubst ihn auch schon im Inneren zu sehen, aber du willst keinesfalls zu früh kommen. Oder zu spät.
Der Online-Test hat dir einen Seelenverwandten zugewiesen. Und obwohl du mehr als skeptisch bist, hast du am Ende doch der Nummer geschrieben, welche das System dir ausgespuckt hat. Die Person am anderen Ende ist immerhin höflich und beherrscht die Rechtschreibung. Ihr habt euch für acht Uhr in Shalda’s End verabredet und du hast dir lange überlegt, wie du dich kleidest. Nicht zu schick. Nicht zu locker. Jetzt wirst du doch nervös.
Los jetzt, machst du dir selbst Mut. Es wird bestimmt nett.
Das Innere des Gastraumes ist warm, die Deko dezent und nicht so übermäßig kitschig. Dein Date hat dich mit Blick auf die Tür erwartet und springt sofort auf, als du hereinkommst.
„Du bist sicher Charlie“, begrüßt du ihn und er reicht die die Hand.
„Ja, ich bin Charlie. Ich freue mich, dass du gekommen bist… ähm… kann ich dir den Mantel abnehmen?“
Er nimmt deinen Mantel, hängt ihn an die Garderobe und stolpert fast, als er die noch schnell den Stuhl herausziehen will.
„Ent… entschuldigung…“
„Schon gut. Danke.“
Du setzt dich. Er nimmt gegenüber Platz. Ihr starrt euch an. Du lächelst und er erwidert es nervös.
„Du siehst sehr gut aus“, sagt Charlie schließlich ein wenig zu laut. „Ich meine… nett. Also, ja.“
„Danke, du auch.“
Er fummelt an seinem Kragen. „Cameron hat mir die Haare gemacht. Das ist meine Schwester“, fügt er schnell an. „Ich… ich komm nicht so oft raus. Und heute ist ja Valentinstag.“ Er wird ein wenig rosa auf den Wangen.
„Das hat sie hübsch gemacht“, findest du. „Sollen… sollen wir bestellen?“
„Oh, oh, ja, natürlich. Hier…“ Er reicht dir die Karte. „Was möchtest du trinken? Wasser? Cola? Wein?“ Er winkt dem Kellner.
Die Nervosität fällt ein wenig von Charlie ab, während ihr euch unterhaltet und auf das Essen wartet. Er fragt dich nach deinen Interessen, nach deiner Familie und nach deinem Leben. Er hört dir zu, fällt dir nicht ins Wort und ist phasenweise sogar regelrecht charmant.
„Und was arbeitest du?“, erkundigst du dich schließlich. „Du erwähntest irgendwas von Elektriker?“
„Ja“, erzählt er dir. „Eigentlich war es eine Ausbildung aus der Not heraus. Ich habe damals dringend einen Fokus gebraucht.“
„Oh“, scherzt du. „Warst du ein schlimmer Teenager?“
„Ich war furchtbar“, gibt er mit einem Grinsen zu. „Gerade achtzehn, ständig auf Krawall gebürstet und die Weisheit mit Löffeln gefressen.“
„Auweia“, machst du. „Sag bloß, du warst auch polizeilich bekannt?“
„Vielleicht?“
Gespielt geschockt schlägst du dir die Hände vor den Mund. „Hast du eine Tankstelle überfallen? Oder eine Hühnerfarm ausgeraubt?“
„Nein, wo denkst du hin? Nur die klassische Randale und Sachbeschädigung. Ich war nicht cool genug für die Hühnerfarm.“
„Was nicht ist, kann ja noch. Der Abend ist ja noch jung.“
„Jetzt bin ich zu alt, fürchte ich. Mit fünfundzwanzig gehts bergab.“
Du hebst dein Glas. „Auf die Krone deines Lebens“, sagst du.
Mit einem Schmunzeln stößt er mit seiner Cola an. „Der letzte Abend auf der Sonnenseite.“
Trotz deines Protestes bezahlt Charlie das Essen. Er hilft dir in den Mantel und an der Tür steht ihr beide ein wenig verlegen.
„Hättest du noch Lust auf einen Spaziergang?“, schlägt er vor.
„Gerne.“
Nebeneinander schlendert ihr einen kleinen Spazierweg entlang. Du ziehst die Jacke enger gegen die eisige Kälte und Charlie legt den Kopf in den Nacken.
„Schneit es etwa?“
„Tatsache“, bestätigt du beeindruckt. „Die armen Blumen, die sich jetzt schon herausgetraut haben.“
„Frierst du?“
„Ein wenig…“
Charlie greift nach deiner Hand. Seine Finger sind warm und fest und trocken und er verschränkt deine Finger mit seinen. Ihr schlendert weiter, diesmal langsamer, bis Charlie an einem Garten anhält. Ein wenig verwildert wirkt das Haus, doch hinter dem Zaun wachsen ein paar einsame Tulpen und trotzdem dem frischen Schnee. Charlie betrachtet das Haus. Dann lässt er los. Ein verschmitztes Lächeln spielt um seine Mundwinkel.
„Warte hier.“
Schneller als du schauen kannst, ist er über den Zaun getürmt, hat sich geduckt und ist dann bei den Blumen. Du schüttelst den Kopf, als er am Boden herumrupft und dann zurückkommt.
„Hast du gerade… Blumen aus einem Privatgarten gestohlen?“
„Einmal Rebell, immer Rebell“, scherzt er. Dann hält er dir die Tulpen unter die Nase. An einer hängt noch ein Rest der Zwiebel mit Erde daran. „Für dich.“
„Oh…“ Du nimmst den brösligen Strauß entgegen. „Danke dir.“
Wie ein Gentleman geleitet dich Charlie schließlich zurück zu deinem Auto. Zum Abschied hängt er dir seinen Schal um den Hals.
„Damit du dich nicht erkältest“, sagt er. „Bring ihn mir beim nächsten Date wieder mit… wenn du willst?“
