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Bist du bereit für die Liebe?

Liebe liegt in der Luft! Oder ist es vielleicht doch die Stauballergie? In jedem Fall stehen auch die Aschenwälder im Zeichen der Romantik. Und ihr könnt an diesem wunderschönen Tag ein Date mit einem von fünf Singles (und einem Nicht-Single) aus den Wäldern gewinnen. Was kann da schon schief gehen?

Dein Date erwartet dich...

Ziemlich nervös stehst du vor dem Restaurant, vor dem du verabredet bist. Wobei, Restaurant ist der falsche Begriff. Vielmehr scheint es eine Art Schnellimbiss zu sein. Du bist irritiert.

Hierher gebracht hat dich die Antwort auf eine Nachricht, die du an eine Nummer geschickt hast, die dir ein angeblich sehr erfolgreiches Datingportal vorgeschlagen hat mit den Worten: „Triff deine(n) Seelenverwandte(n)“

Zugegeben, du warst in der Tat etwas irritiert, als die Antwort auf deine Frage nach einem Treffen lautete: „Klar, habe um ein Uhr Mittag, können uns gerne für ein schnelles Lunch treffen.“

Klang nicht unbedingt begeistert, wenn du ehrlich zu dir bist.

 

Gerade, als du überlegst, schon nach drinnen zu gehen, um der Kälte zu entkommen, hält ein Auto mit quietschenden Reifen direkt in der Parklücke vor dir. Eine junge Frau mit wilden, braunen Locken steigt aus. Sie fischt ihre Handtasche vom Beifahrersitz, knallt die Tür mit ungeahnter Wucht zu, dann kommt sie eilig auf dich zu.

„Hey, bist du…“, beginnst du, doch sie unterbricht dich.

„Syara. Hi. Lass uns reingehen, ich habe nicht so lange Pause.“

Etwas irritiert folgst du ihr. Syara wählt einen Tisch weit weg vom Fenster und lässt sich auf die mit braunem Kunstleder überzogene Bank fallen.

„Ich hoffe, es ist okay für dich, dass wir uns hier treffen?“, fragt sie.

„Etwas unkonventionell für ein erstes Date, aber warum nicht?“, antwortest du freundlich. Jetzt, wo sie Platz genommen hat, wirkt sie etwas entspannter. Sie sieht dich an, dann lächelt sie.

„Entschuldige, ich habe gar nicht nach deinem Namen gefragt…“

„Kein Problem“, erwiderst du und stellst dich vor.

Syara wirft nur einen flüchtigen Blick in die Karte, während du etwas zu essen auswählst. Als du aufblickst, bemerkst du, dass sie dich beobachtet.

„Hast du etwas ausgesucht?“, fragt sie, „Können wir bestellen?“

Du nickst und Syara winkt der Bedienung.

Während ihr auf eure Bestellung wartet, beobachtest du Syara, die abwechselnd zur Küchentür, in den Raum und aus dem Fenster schaut.

„Und… was machst du beruflich so?“, versuchst du, ein Gespräch zu beginnen. Zu deiner Überraschung steigt Syara darauf ein und erzählt dir, dass sie bei der Polizei ist und an den Ermittlungen zu einem Fall in Hawksmoore beteiligt ist.

„Hawksmoore?“, fragst du überrascht, „das Dorf mit den Verrückten, die freiwillig zwischen Werwölfen leben?“

Syara starrt dich kurz an, dann lacht sie auf. Du hast das Gefühl, dass die Stimmung langsam auftaut, auch wenn Syara mit der Aufmerksamkeit immer wieder abzudriften scheint. Trotzdem gelingt es dir immer wieder, zumindest streckenweise ein Gespräch mit ihr zu führen.

Tatsächlich erzählt Syara dir ein paar Dinge über sich und fragt auch höflich nach, wenn du etwas von dir erzählst, aber wirklich interessiert wirkt sie nicht.

Du bist eigentlich ganz froh, als das Essen kommt, denn so gibt es etwas, auf das du dich konzentrieren kannst.

Schweigend schaufelst du deine Nudeln in dich hinein, die für einen Imbiss gar nicht mal so schlecht schmecken, als es plötzlich an die Fensterscheibe hämmert. Vor Schreck zuckst du zusammen und lässt deine Gabel fallen.

Draußen steht ein älterer Mann in einem langen, braunen Trenchcoat, der wild gestikuliert und auf seine Uhr deutet.

Mehrere Gäste beobachten den Mann, doch du schaust zu Syara, die an die Decke schaut.

„Kennst du den?“, fragst du vorsichtig.

Syara reibt sich mit den Händen die Augen, ehe sie dich ansieht.

„Das ist…“

Doch weiter kommt sie nicht. Der Mann kommt gerade hereingestürmt und marschiert ohne Umschweife auf euren Tisch zu.

„Atlow! Hier sind sie! Warum reagieren Sie nicht?“

Ungefragt zieht er einen der wackelig aussehenden Stühle an den Tisch.

„Ich habe ein paar neue Erkenntnisse, Atlow. Sehen Sie!“

Er packt ein sehr in die Jahre gekommenes Notizbuch aus und knallt es vor Syara auf den Tisch. Dann zieht er mehrere kleine Beutel hervor, die offenbar mit irgendwelchen Beweismaterialien gefüllt sind. Ein Beutel sticht dir besonders ins Auge, dessen Inhalt verdächtig nach blutverklebten Haaren aussieht.

Du merkst, wie es dich würgt und wendest schnell den Blick von dem Beutel ab.

Du schaust zu Syara, die versucht, zu Wort zu kommen, doch der Mann lässt sich nicht unterbrechen, als er ihr die Inhalte der Tütchen erläutert.

„… und deswegen dürfen wir keine Zeit verlieren, Atlow, verstehen Sie? Wir müssen jetzt los, JETZT SOFORT!“, beendet er seinen Monolog.

Dir ist mittlerweile klar, dass es sich bei dem Mann wohl um Syaras Vorgesetzten handelt. Dieser hat bereits alles wieder in seine Tasche geschoben, ist aufgestanden und marschiert nun zur Tür, wo er stehen bleibt und sich zu Syara umdreht. „JETZT, Atlow!“

Syara schaut dich schuldbewusst an.

„Tut mir Leid, er ist…“

Doch du hebst die Hände. „Kein Stress. Geh nur, bevor er dich rausschleift oder so…“

Syara lacht auf. „Das könnte tatsächlich passieren“, erklärt sie und greift nach ihrem Mantel.

„Hey, vielleicht können wir ja das Ganze nochmal wiederholen, wenn du mehr Zeit hast?“, schlägst du vorsichtig vor, auch wenn du nicht das Gefühl hast, dass einer von euch das tatsächlich will.

Syara lächelt dich neutral an, dann erwidert sie: „Klar, warum nicht… wie wäre es am 14.2. nächstes Jahr?“

Du lachst. „Deal. Ich habe deine Nummer, ich werde daran denken!“

Syara grinst. „Gut, Deal. Dann bis in einem Jahr!“

Sie packt ihre Handtasche und eilt hinter dem Mann her, der schon wieder ungeduldig am Fenster geklopft hat. Kopfschüttelnd siehst du ihr nach, wie sie in ihr Auto steigt und davon rauscht.

Dann holst du dein Handy heraus und machst dir eine Erinnerung für den 14. Februar des nächsten Jahres. Man kann ja nie wissen.

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