top of page

3. Dezember

Starbucks-Fails

Eine Reihe by Ella

Mittlerweile hatten die Aldcrestler Lunte gerochen, so dass das nächste Getränk mit Spannung erwartet wurde. Es war, als würde man an einer Kreuzung sitzen, mit der Gewissheit, dass dort gleich ein Unfall passieren würde.

„Zane! Kaffee Latte für Zane!“

Neugierig blickten sich alle um.

„Angel?“, riet Liam, aber der schüttelte nur den Kopf. „Vielleicht Ishan?“

DelDesincourt vereinfachte jetzt.

„Wer hat Latte bestellt? Hand hoch.“

Nur Ace hob die Hand. „Klingt ja ähnlich“, spottete er bei dem Kassierer. „Was hättet ihr gemacht, wenn ich einen auf Napoleon bestellt hätte?“

„Hat er sich gerade mit Napoleon verglichen?“, hüstelte Ishan. „Größenwahn.“

„Ist aber auch ein schwieriger Name“, mischte sich Katherine ein. „Jeder kann Napoleon schreiben. Aber diese Amerikaner mit ihren ganzen Künstlernamen. Ace… das ist sowas wie Unicorn oder Jogurt oder…“ Ihr Blick streifte Angel.

„Was?“

Katherine hustete. „Nichts.“

580b57fcd9996e24bc43c54b_edited.png

Die Ley-Tiere der Großhexen der 128. Ära seit Menschengedenken

by Ivy

(Part 1/8)

Die sogenannten „Ley-Tiere“ zählen zu den ungeklärten Phänomenen des Hexen- und Magietums dieser Welt. Ihr Erscheinen kann weder vorausgesagt noch angekündigt werden und scheint völlig dem Zufall zu unterliegen. Derzeit gibt es acht bekannte Ley-Tiere, die über die Welt verstreut einer Großhexe zur Seite steht und die Flüsse der Welt durch eigene Magie im Gleichgewicht hält.

 

Die Ley-Tiere, so vermuteten die Hexen der Alten Zeit, werden durch willkürliche Impulse des Äthers erschaffen, wenn dieser aus dem Ungleichgewicht gerät. Es wird dabei Energie freigesetzt, die sich auf ein Neugeborenes oder Ungeborenes überträgt und ihm gewisse Fähigkeiten verleiht. Dies geschieht jedoch eher selten und nie mehr als 13 Ley-Tiere sind auf der ganzen Welt zu zählen. Die Fähigkeiten selbst zeigen sich jedoch erst im Laufe des ersten Jahres bei diesen Tieren. Ley-Tiere unterscheiden sich bereits äußerlich von ihren Artgenossen, denn stets wird ein blauer oder violetter Schimmer bei den Auserwählten wahrgenommen. In manchen Fällen unterscheidet sich das Tier farblich zur Gänze von seinen Artgenossen.

*

„Hija de lo profundo“

 

Hija de lo profundo oder auch „Tochter der Tiefe“, kurz Hija, ist die Gefährtin der peruanischen Großhexe Leandra Quispe. Sie ist ein beeindruckendes Geschöpf der Küste vor Peru und sticht nicht nur durch ihr Erscheinungsbild hervor. Hija hat eine tiefe, violette Farbe mit den blau schimmernden Flecken, die im Dunkeln schimmern und sie bei Tauchgängen mit Leandra verraten. Die Krakendame ist über drei Meter lang und wurde bei einem Sturm vor 73 Jahren an die Küste von Peru getragen, wo die Mutter von Leandra sie fand und sie zurück in tiefere Gewässer geleitete. Die Bindung, die sie dabei eingingen, ging auf die nächste Generation über, sodass Leandra mithilfe von Hija die Küsten vor Überfischung und Verschmutzung schützt. Hija ist in der Lage, die Umgebung ihren Vorstellungen anzupassen und in den Geistern der Menschen gewisse Halluzinationen hervor zu rufen. Ihre größte magische Leistung geschah, als sie eine Fischerflotte dazu brachte, umzukehren, indem sie den Männern an Bord die Erscheinung eines riesigen Meeresungeheuer zeigte. Hija wird wohl noch vier weitere Generationen im Wasser von Peru ihrer Aufgabe nachgehen, ehe die Magie erschöpfen wird.

Hija de lo profundo.JPG

Christmas in Quarantine

Eine Reihe by Lilly

Aldcrest im Lockdown

(Part 2/ ??)

 

Die Pandemie hatte auch Aldcrest überraschend getroffen. Und natürlich hatte es Proteste gegeben.

„Müssen wir da echt auch mitmachen?“, erkundigte sich John. „Ich meine, wir sind doch eine magische Schule. Gibts da nicht ein medizinisches Wundermittel, dass wir den Scheiß Lockdown nicht mitmachen müssen?“

„Na klar“, erwiderte DelDesincourt sarkastisch. „Ich wedel mal eben schnell mit meinem Zauberstab. Abkradabara, eins zwei drei, der Covid ist sofort vorbei. Ist ja auch so simpel. Und danach heilen wir Krebs, AIDS und beschwören den Weltfrieden.“

„Und Chihuahuas“, setzte Wyn nach. „Wir schaffen Chihuahuas ab. Hässliche kleine Tiere und immer nur am Jaulen.“

„Können wir mal ernst bleiben?“

„Er hat doch angefangen!“

„Und was heißt das jetzt für uns?“, fragte Evelyn. „Können wir nicht nach Hause?“

 

Der Lockdown kam, als sich gerade ein Teil der Schüler in den Herbstferien befand. Manche waren nach Hause gefahren, andere geblieben. Die Greens hatten sich beide entschieden, in Aldcrest zu bleiben, wohl um sich die Fahrtzeit zu sparen. John und Erin dagegen waren nach Hause gekommen und auch PJ hatte den Flug in die USA auf sich genommen. Katherine befand sich zu Hause in Lüneburg, Elijah und Angel hockten in Belfast und Charity saß in Schottland fest. Die meisten anderen waren geblieben. Und nun stellten sich im Prinzip mehrere Fragen.

Die erste betraf die Zurückgebliebenen.

„Ich meine, was ist mit Weihnachten?“, fragte Evelyn. „Dürfen wir dann nicht nach Hause?“

DelDesincourt kratzte sich am Kopf, während Wyn neben ihm an einer Tasse Kaffee zog. Sie teilten sich zu zweit einen Bildschirm, mit dem sie die Schüler über die neuen Maßnahmen informierten.

„Das bleibt abzuwarten“, sagte DelDesincourt. „Ihr müsst bedenken, ihr kommt alle aus verschiedenen Ländern, teils verschiedenen Kontinenten. Die Maßnahmen zur Einreise sind da sehr unterschiedlich. Wir werden natürlich versuchen, dass wir euch über Weihnachten alle nach Hause bringen, aber versprechen kann ich es noch nicht.“

„Hm“, machte Evelyn bedrückt.

 

Die zweite Frage betraf die Ferienkinder. Und zusammen damit hing die Frage: Was ist jetzt mit dem Unterricht.

„Online“, sagte Wyn. „Ihr könnt doch alle nen Computer bedienen. Oder eure Handys. Und keiner kann mir erzählen, dass ihr kein Internet zu Hause habt.“

„Aber unsers ist nicht so gut“, warf Katherine ein. „Ich bin in Deutschland… wir habens nich nicht so mit der Digitalisierung. Unser Internet ist total schlecht.“

Auch die beiden Woods, die gemeinsam über ihrem Bildschirmen klebten, nickten.

„Wir leben auf dem Land“, sagte John. „Ist zwar offiziell ne Großstadt, aber wir leben im Randgebiet. Wir haben Internet, aber...“ Er zögerte.

„Es kommt und geht“, half Erin ihm aus.

„Kriegen wir schon hin“, sagte DelDesincourt, eine Aussage, über die er später herzlich lachen sollte. „Wir haben uns die Jahrgänge aufgeteilt, und ihr habt die Ehre mit mir und Kisa… äh Miss Hayato.“

„Sensei!“, kam es aus dem Hintergrund.

Ein paar Leute stöhnten.

„Können wir nicht Mr DeLuce haben?“

„Ja, wieso kriegen immer die Erstis den? Das ist voll unfair.“

„Papperlapp“, knurrte Wyn. „Gejammert wird hier nicht. Macht so weiter und ICH übernehme euren Unterricht, dann hat hier keiner mehr was zu lachen.“

„Ey und was ist mit der Zeitverschiebung?“, wandte PJ ein. „Schön, wenn ihr ne Besprechung auf acht Uhr ansetzt aber bei mir ist es gerade drei Uhr nachts.

„Ach, Shit“, murmelte DelDesincourt. „Hab ich ja voll vergessen. Dreck… das läuft dann wohl auf nen Kompromiss raus. Aktuell bist es ja nur du, oder? Die andern sind in Europa?“

Nicken.

„Ich überleg mir was“, versprach DelDesincourt. „Die Aldcrestler bitte ich hiermit, sich an die Regeln zu halten. Bleibt nach Möglichkeit auf euren Zimmern.. Achtet auf die Abstandsregeln im Speisesaal. Unterlasst die Trips ins Dorf. Ihr werdet hier von uns versorgt, es gibt also keinen Grund, das Dorf aufzusuchen. Ich meine damit besonders dich, Sakar.“

Ishan rollte die Augen.

„Blooms, du hast jetzt Pech gehabt. Wenn Wyn dich nicht rausschmeißt, bleibst du unten bei Darrenforth.“

„Soll mir Recht sein“, sagte Riley munter. Sah man genau hin, bemerkte man, wie PJ auf einem der Bildschirme das Gesicht verzog. Riley hatte wie üblich zum Ferienbeginn bei Ben Wurzeln geschlagen.

 

„Also, Kinder, ich appeliere hier einfach ein bisschen an eure Geduld und eurer Verantwortungsbewusstsein“, beendete DelDesincourt die Runde. „Wir werden versuchen, euch alle im Unterricht einzufangen und wir werden unser bestes tun, dass ihr alle bis Weihnachten nach Hause kommt. Aber das funktioniert am ehesten, wenn wir hier alle an einem Strang ziehen. Ich weiß, ihr seid alle jung, ihr kriegt nach zwei Stunden einen Rappel und ihr habt den Vorteil, dass es für euch mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so schlimm ist, wenn ihr was anschleppt. Aber wir haben hier ein paar Schüler mit Vorerkrankungen und ein Großteil von uns Lehrern ist Risikogruppe“

„Und der Papierkram“, setzte Wyn nach. „Ich erinnere mich noch, als wir die Hexenkrätze hatten… mein Gott, war das ein Geschreibe… und dann alles doppelt!“

„Wieso doppelt?“, fragte Evelyn. „Oh, Sie haben es das erste Mal angezündet, oder?“

Wyn zuckte die Achseln. „Verirrte Funken. Kommt vor. Also, ersparen Sie Mr DelDesincourt die Arbeit, weil ich werd das sicher nicht ausfüllen!“

„Kriege ich ein Jawoll?“

„Ja, Sir.“

Ishan salutierte mit einem Augenrollen.

 

Und so begann es in Aldcrest. In den Gängen, in denen sonst lautes Geschnatter geherrscht hatte, war es still geworden. Die kleinen Häuser unten an der Straße wirkten wie ein Geisterdorf. Der Wald streckte seine Nebelfinger über die Wiesen vor dem Gebäude und die Natur schien in diesen Tagen und Wochen lauter zu werden. Fasst glaubte man, etwas Uraltes sprechen zu hören. Wenigstens Lilia glaubte es zu spüren. Einen Gedanken. Oder ein Wort. Aber wenn sie es zu fassen glaubte, entzog es sich ihr doch wieder.

 

Aldcrest-Instagram

Eine Reihe von der Prinzessin

065C330C-ED25-4F72-91FE-40C25349C6CA.jpe
bottom of page