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9. Dezember

Wichtelzuwachs!

Nein, niemand ist schwanger, zumindest nicht nach unserem Wissen :) Nein, ein weiterer Ehrenwichtel hat sich zu uns gesellt und gespendet: Die Rede ist natürlich von der wundervollen, einmaligen Franzi, die mal eben so spontan einen OS geschrieben hat. Einfach so. Wir vermuten langsam eine Verschwörung und siedeln sie auf dem gleichen Planetetn wie Ivy und die Prinzessin an und vermuten, dass hier jemand die Weltherrschaft plant. Invasion der Aliens. In jedem Falle: Wir ergeben uns :) Ihr findet Franzis Beitrag in den folgenden Tagen und den Link zu ihrem Profil vorne im Intro zu diesem Kalender. Danke, Franzi! ♥

Starbucks-Fails

Eine Reihe by Ella

 

 

„DIRTY CHAI für DJ!“

„Yes!“ PJ reckte die Faust. „Das bin ich! DJ-PJ, oder Big D.“

„Naja“, murmelte Riley.

„Naja“, bestätigte Ishan.

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Die Ley-Tiere der Großhexen der 128. Ära seit Menschengedenken

by Ivy

(Part 3/8)

​„Giulia, die Achat - Gamaschenziege“

 

Giulia, die Achat-Gamaschenziege, ist eine in den Schweizer Alpen lebende Gefährtin, die von großen Starrsinn und unglaublicher Dickköpfigkeit gezeichnet ist. Diese schwarze Ziege mit weißer Musterung trägt stolz die violetten Achate auf ihrem Haupt, die ihr den Namen Achat-Gamaschenziege gaben und weiß um die Kraft, die in ihr schlummert. Giulia ist seit siebzehn Jahren die Gefährtin der dort ansässigen Großhexe Mia Odermatt und traf auf jene, als diese ihre alljährliche Kräuter-Wanderung in luftiger Höhe der Alpen vollzog. Sie sah das Treffen bereits kommen und machte sich auf den Weg zu Mia. Giulia besitzt die Fähigkeit in die Zukunft zu sehen und tatsächlich sind ihre Visionen, trotz der verschlungenen Pfade, die noch bevorstehen, sehr konkret, was sie zu einer der zuverlässigsten aller Quellen werden lässt. Giulias Kräfte wachen mit jedem Jahr mehr, wie auch die Achate, die ihren Kopf zieren. Eines Tages, so wird es kommen, werden die Achate völlig die Hörner der Ziege vereinnahmen und die Kraft, die ihr geschenkt wurde, lässt sie müde werden. Doch ehe es soweit ist, werden weitere sechs Jahrzehnte vergehen.

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Aldcrest-Inselabenteuer - Teil 2

Eine Reihe by Kasumi

Kurzerhand wurden also folgende Teams gebildet:

Team Wasser: Derra, Janessa, Rory, Ben, Erin.

Team Essen: Cadie („Ich gehe definitiv Essen jagen, ich hab Hunger! Wie steht's mir dir, Charity?“ „Äh, nein danke, ich glaube, ich suche lieber Wasser ...“ „Na gut, dann kommt Angel eben mit, der ist stark“ „Also vielleicht würde ich ja doch –“ „Keine Sorge, Charity, du kannst gerne mit uns hier am Strand bleiben, wenn du Angst hast.“ „Ja … Danke, Elijah …“), Angel, PJ, Tate, Ace, Liam, Riley.

Team Strand: Elijah, Evelyn, Ryan („Wir könnten Ryan in den Dschungel mitnehmen, der wäre ein guter Köder für die wilden Tiere.“ „Ja genau, komm her, Fettsack. Ich habe Hunger.“ „Lasst eure dreckigen Finger von mir, ihr Schweine!!!“), Heath, Charity, Ishan, Sky, John

 

Bevor sie loszogen, checkte jeder noch einmal seine Hosentaschen, um all das herauszukramen, das ihnen noch erhalten geblieben war. Ihr Hab und Gut sammelten sie dann, manche nur unter Protest („Ich will meine Gummibärchentüten aber nicht abgeben!“ „Cadie, sei doch vernünftig …“ „Nur über meine Leiche!“ „Mensch Cadie, du weißt doch genau, dass du schon –“ „Ok, ok, ist ja schon gut.“), auf eine Plastikplane, die irgendwo im Sand lang, wo Erin sie auflas und sorgsam ausgebreitet hatte. Deutlich glücklicher als Cadie zeigte sich Ace, der soeben einen Glücksfund in seiner Jackentasche gemacht hatte. Er hatte quasi das Glück für sich gepachtet.

„Ja, ich habe es noch.“ Selig küsste er das kleine Tütchen, dass er aus seiner Tasche gezaubert hatte und streichelte es liebevoll, als wäre es sein kostbarster Besitz oder sein eigenes Kind. Was für eine Ironie.

„Was ist das?“ wollte Charity neugierig wissen.

„Das ist mein Glückskondom. Oder Notfallkondom. Darfst dir aussuchen. Wenn es ein Notfall ist, dann hab ich Glück, denn dieses Schätzchen“, er hielt es in die Höhe, „habe ich immer bei mir.“ „Na gut, das musst du nun wirklich nicht auf den Haufen legen,“ rollte Evelyn mit den Augen. Ok, es war wirklich sein kostbarster Besitz.

 

„Also wie finden wir jetzt nen Tiger?“

„Einen Tiger? Bist du wahnsinnig? Wir sind ja nicht mal bewaffnet. Ich dachte, wir schnappen uns ein Kaninchen oder so.“ Hinter ihnen schnappte Sky empört auf.

„Und wie sollen wir alle von einem Kaninchen satt werden? An dem Viech ist doch nichts dran.“

„Dann jagen wir halt ne ganze Familie. Vielleicht ist hier ja irgendwo ein Bau ...“ Cadie sah sich um. Sky bekam schon Schnappatmung.

„Tja, ich würde vorschlagen, dass wir einfach mal losmarschieren und dann schauen, ob wir was Verdächtiges sehen oder hören.“

„Ganz toller Vorschlag, PJ. Und was machst du, wenn dich dann die Katze anfällt?“, sagte Ace.

„Wir müssen ja nicht zwingend Fleisch essen. Wir können ja auch Beeren pflücken. Oder Kokosnüsse! Davon gibt es hier doch bestimmt jede Menge!“, rief PJ begeistert.

„Von Beeren wird aber keiner satt.“ pampte Ace.

„Ihr holt kein Kaninchen!“, mahnte Sky mit erhobenem Zeigefinger.

„Du bist doch gar nicht in unserer Gruppe. Wir fangen, was wir kriegen.“ Damit dampfte Sky ab, nicht aber ohne sich nochmal umzudrehen und mit zwei Fingern das „Ich-Habe-Euch-Im-Blick“ Symbol zu deuten.

Nachdem jemand ihnen noch nachrief, dass sie im Falle eines Notfalls den Rotbauchfliegenschnäpper imitieren sollte, stapften sie los. Das reiche Gezweige der Urwaldbäume war so dicht, dass es sich anfühlte, als wäre man in einer furchtbar heißen und schwülen Höhle. Von der frischen Meeresbrise war nichts mehr zu spüren. Cadie hatte bereits ihre Sweatshirtjacke ausgezogen und um ihre Hüften geschlungen und benutzte einen langen Stock, den sie zwischen dem Unterholz gefunden hatte, als Wanderstock und um hin und wieder eine der dichten Farne zur Seite zu schlagen. Begleitet vom Zwitschern exotischer Vögel und dem Rascheln ihrer eigenen Schritte kämpften sie sich ihren Weg durch das Gehölz. Nach etwa 15 Minuten viel PJ etwas ein.
„Hätten wir uns vielleicht den Weg merken sollen?“

„Wieso? Was meinst du?“

„Ich dachte nur … in den Filme machen die das doch auch immer so. Die markieren Bäume mit Kreide oder ritzen da ein Kreuz rein, damit sie wieder zurück finden.“

Riley schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Du hast Recht. Wir sind so dämlich. Hat denn jemand ein Messer dabei?“

Alle Blicke wanderten zu Angel, der nur verdrießlich drein sah. „Warum schaut ihr mich an?“
„Na wenn jemand ein Messer hat, dann doch wohl du.“

„Hab aber keins. Wenn ja, hättest du es als erster gespürt.“

„Hat denn jemand einen Kompass?“ Alle verneinten.

„Ich glaube aber, wir gehen gerade Richtung Süden.“

„Woher weißt du das, PJ?“

„Weil mir schon viel wärmer geworden ist, seitdem wir losgelaufen sind.“ Er schaute sie ernst an. Auf einmal raschelte etwas im Gebüsch und löste etwas in Cadie aus, dass sie erst zusammenfahren und dann sprang sie, entgegen jeglichen Menschenverstand, dem Geräusch hinterher wie eine Katze, die ein begehrenswertes Spielzeug entdeckt hatte. Auch Riley und Ace setzten Johns Rat, Vorsicht walten zu lassen, in den Wind und rannten ihr hinterher, während PJ immer noch planlos rumstand.
„Gehen wir dann Beeren pflücken?“

Genervt zuckte Angel mit den Schultern und folgte ihm schlurfend hinterher.

Tate stand da wie bestellt und nicht abgeholt. „Dann setz ich mich mal zu dir, ne, alter Knabe. Oh! - was haben wir denn hier schönes!“ Er saß unter einem Baum und betrachtete die Pflanzen um sich herum. Nettes Zeug, das hier so wächst. Er fing an, ein paar der Halme und Gräser auszureißen und zwischen seinen Fingern in kleine Stücke zu zerpflücken. Wirklich sehr nettes Zeug …

 

Team Wasser hat sich ebenfalls aufgemacht, um eine Wasserquelle zu finden.

 

Rory: „Derra, du sagtest also, du weißt, wie man Wasser finden kann?“ Derra kratzte sich am Kopf. „Also … Ich hoffe es zumindest. So ganz weiß ich es nicht, aber ich habe vor ein paar Jahren mal einen 2 Wochen Trip durch die Wüste machen müssen und dabei haben wir Survivaltipps gelernt. Allerdings durch die Wüste, nicht durch den Dschungel, und deswegen weiß ich auch nicht, ob das funktionieren würde. Der Guide hat gesagt, dass Wasserwurzeln Wasser speichern können. Oder den Morgentau mit seinen Klamotten auffangen. Man kann auch Tierpfaden folgen. Die können dich ebenfalls zum Wasser führen. Oder aber –“ Weiter kam er nicht, denn Janessa fiel ihm ins Wort.

„Oder man folgt einer Lichtung …“ Sie war stehengeblieben und sah nach Rechts. Erin folgte ihrem Blick und riss vor Überraschung die Augen auf. Sie standen am Rande einer kleinen grünen Lichtung unter hochragenden Bäumen und sahen auf einen kleinen See, der von einem Wasserfall gespeist wurde. Das Wasser war von einem traumhaften Blau und die Felsen, an denen der Wasserfall entlang glitt luden zu einer rutschigen Kletterpartie ein.

„Wasser.“ sagte Rory das offensichtliche.

„Mann, ich wusste's doch. Der alte Onkel hat's noch voll drauf!“

„Meint ihr, dass kann man trinken?“

„Sicher, Erin. Das ist Süßwasser, was soll daran verkehrt sein?“

„Chemikalien? Pestizide? Mikroplastik?“

Während sie sprach, war Derra bereits ins Wasser gestiegen und schwamm ein paar Züge.

„Erhöhte Bleiwerte? Salze, Sulfate, Eisen?“

„Ist sauber.“ war das Ergebnis einer Studie des renommierten Ökologen Prof. Dr. Abderrahim Yassin, die mittels eines äußerst aufwendigen Testverfahrens am eigenen Körper durchgeführt worden ist. Eine Note Abzug für den toten Fisch, der vorbei schwamm.

Pluspunkt: Wasser sieht geil aus – Zitat: Derra

„Und was ist damit? Hm?“ Verächtlich und mit spitzen Fingern hielt Erin eine Chipstüte der Marke Walker's von sich. Spicy Sriracha.

„Wer von euch Schweinen hat die hier liegen gelassen?“

 

Unterdessen bei Team Strand:
Nachdem die beiden Teams in den Fängen des Waldes verschwunden waren, machte sich der Rest daran, die Überbleibsel des Schiffes, das auf mysteriöse Weise gekentert ist, und die an den Strand gespült worden sind, einzusammeln. Das waren Plastikflaschen, ein Feuerzeug (das wenig später unter mysteriösen Umständen verschwand), ein paar Gummibärchentüten, zwei Messer, ein Topf, ein Tacker, ein gekautes Kaugummi („Wozu brauchen wir denn ein Kaugummi?“ „Ich dachte, wo wir doch keinen Kleber haben …“ „Hast vorher noch dein Hirn verklebt, damit es nicht aus der Nase läuft, was Heath?“), ein Minzbonbon, Lippenpflegestift, ein Antistressball …

Gerade als John eine Taschenlampe zur Plane trug, trat Team Wasser aus dem Wald heraus.

Sie staunten eher schlecht als recht, was für Plunder sich auf der Plane angesammelt hatte.

„Wozu brauchen wir einen Tacker?“ fragte Rory verwirrt.

„Für meinen Bericht.“ antwortete Elijah.

„Für deinen Bericht?“ wiederholte sie.

„Für meinen Bericht. Wenn wir jemals von der Insel runter kommen sollten, muss alles Geschehene und Erlebte auf der Insel in einem ordentlichen und sachlichen Bericht zusammen gefasst werden. Für die Schulakten. Das versteht sich doch von selbst. “ In seiner Hand hielt er bereits einen Block („Warum zur Hölle ist das Papier nicht nass?!“ „Das ist magisches Papier, Pharrell. Das wird nicht nass.“) und einen Stift, mit dem er wie ein Aufseher bereits zahlreiche Notizen vermerkt hatte:

 

John: Sehr vorbildliches Verhalten, hat viele Objekte zusammen tragen können und zeigt viel Einsatzbereitschaft für die Gruppe

Evelyn: Schlechtes Verhalten, hat nach 10 Minuten mit Charity angefangen, Heath einzubuddeln (alle drei ungenügend!)

Ryan: mittelprächtig, allerdings könnte seine gestartete Produktion von urzeitlichen Waffen, die unter Höhlenmenschen ein echter Renner gewesen wäre, der Gruppe noch von späterem Nutzen sein. Er war stets bemüht.

Sky: Wer nicht arbeitet, sondern stattdessen im Meer schwimmt, darf nicht erwarten, dass man ihn rettet, wenn besagte Person mal etwas anderes als Luft einatmet.

Ishan: glänzt mit Abwesenheit. Ein mögliches Ableben ist zum derzeitigen Zeitpunkt nicht auszuschließen.

 

„Das ist krank.“ sagte Ace abschätzig.

„Und du hältst das für Nötig?“ Ben war noch nicht überzeugt.

„Natürlich. Wenn man die Verantwortung trägt –“

„Warte mal kurz. Seit wann trägst du hier die Verantwortung?“

„Sei dir versichert, Ace, auch mir bereitet das hier kein gesteigertes Vergnügen, aber als Schulsprecher ist es nun mal meine Pflicht, auch unter den gegebenen bizarren Umständen für Ordnung unter den Schülern zu sorgen.“

„Und Derra? Der ist auch Schulsprecher.“

„Ich bin raus, Leute. Das sind Ferien und da will ich jede Sekunde meiner freien Zeit genießen. Aber um dem ganzen Mal den Wind aus den Segeln zu nehmen: Sei doch froh, dass Elijah das freiwillig macht. Würdest du es machen wollen?“

Ben lenkte ein.

„Na schön.“ Er wollte aber auch etwas zum Organisationsgeschehen beitragen. Und er wusste auch schon, was.

„Ich finde, wir sollten einen Notspruch in den Sand legen. Für den Fall, dass man bereits nach uns sucht.“

Derra meldete sich freiwillig für diese Aufgabe. Er suchte sich eine geeignete Stelle abseits ihres „Lagers“ oder „Basiscamp“, wie Evelyn es nannte aus, und sammelte Stöcke und Steine zusammen. „Das wird ja wohl nicht so schwer sein …“

Und während Derra am werkeln ist, nutzten die anderen die Zeit, um die anderen von ihrem erfreulichen Fund im Dschungel zu unterrichten.

 

„Die hier sehen gut aus.“ PJ hatte einen Busch voll roter Beeren gefunden und betrachtete sie eingehend. „Meinst du, man kann die essen?“
„Was weiß ich. Sehe ich so aus, als wäre ich im Beerenland aufgewachsen?“

Beide betrachteten die Beeren und der Blonde pflückte eine ab und rollte sie zwischen seinen Fingern hin und her.

„Keine Ahnung.“ sagte er nachdenklich.

„Probier sie doch.“
„Nie im Leben! Hinterher sind die giftig und dann verreck ich hier auf der Insel – W-was soll das, Angel? He, lass das, ich –“

Angel hatte einfach ein paar Beeren abgepflückt und sie PJ mit einer brüsken Bewegung in den Mund gestopft.

„Und?“ fragte er nach ein paar Sekunden.

„Schmecken bitter.“ sagte er säuerlich, während er auf den Beeren herumkaute. „Du, ich sag's dir, wenn ich hier abkratze, dann bist du dran!“ Seine Miene beruhigte sich, dann dachte er nach. „Ich denke nicht, dass die giftig sind.“ kam er zu dem Entschluss. Und sodann machten sich beide daran, den Busch leer zu pflücken.

 

Mit Beeren voll geladen – sie hatten unterwegs immer mehr Beerensträucher entdeckt – gingen sie wieder zurück zum Strand, wo Team Wasser bereits wieder eingetroffen war.

„Beeren! Ganz viele Beeren!“ rief PJ, noch bevor er den Wald überhaupt verlassen hatte.

„Um Himmels Willen! Was ist mit euch passiert? Wo sind die anderen? Geht es euch gut? Seid ihr angegriffen worden?“ Bestürzt sprang Evelyn auf und eilte mit wehenden Locken zu PJ, der an sich hinunter blickte. Er und Angel waren hier und da mit roter Farbe eingeschmiert, unvermeidbar, wenn man Beeren pflücken geht. Für die anderen aber sah es auf den ersten Blick und von weiter Distanz so aus, als wäre es Blut, das rote Flecken an den Armen klebte, die nackten Waden beklebte und sich über das Shirt zog.

„Da waren ganz viele Beeren! Wir konnte einfach nicht anders.“

„Oh Gott! Wie schrecklich. Wir konnten ja nicht ahnen, dass es hier Bären gibt.“

„Oh ja, eine Menge sogar. Aber den anderen geht es gut. Glaube ich zumindest. Aber es kann sein, dass ich heute Abend hier abkratze; wenn ja, dann legt Sullivan gleich mit um.“

„Boah ey, heul mich nicht voll, Jackson.“

„Warum?“ Evelyn wurde panisch. „Bist du verletzt?! Ich meine, das viele Rot … “

„Nein, nein“, versicherte er,“noch geht es mir gut, aber Sullivan hat mir ein paar der Beeren in den Mund gestopft, obwohl wir uns noch nicht ganz einig waren“, er schaute zu Angel hinüber,“ob die giftig sind. Das waren so rote.“

Leicht verwirrt schaute jetzt auch John, der sich zu ihnen gestellt hatte. “Wie jetzt? Ihr habt ein paar – Bären gegessen?“

„Nur ich, der da nicht.“

„Der da“ konnte schließlich nicht mehr an sich halten: „Mann, wie kann man nur so blöd sein? BEEREN! B-E-E-R-E-N. Keine Braunbären oder so nen Scheiß. Und jetzt stell dich mal nicht so an, ansonsten wird Elay dich schon wieder hinbekommen. Und wenn nicht, haben wir was zu essen.“

 

Und während alle anderen ein jeder auf seine ganz eigene Art und Weise versucht, zum Überleben auf der Insel beizutragen, streifte ein einsamer Tiger ganz alleine durch den Dschungel auf der Suche nach etwas. Der Tiger wusste nicht, was es war – und wahrscheinlich war es auch nicht von objektivem Bestand – aber dadurch wollte er das Überleben seines Verstandes sicherstellen, dafür Sorgen, dass sein Geist atmete.

Bevor Ishan aufgebrochen war, hatte sich Liams fröhlich plappernde Schwester zu ihm gesetzt.

„Der große Khan geht nicht mit in den Dschungel?“ „Wer soll denn dann auf euch aufpassen und das Böse fernhalten?“ Er stieß sie kumpelhaft in die Rippen. Evelyn ahnte nicht, dass Ishan schon plante, in den Dschungel zu gehen, jedoch nicht mit den anderen zusammen. Alleine. Er wollte alleine sein, alleine jagen, alleine den Wald durchstreifen wie ein Wildtier auf Beutezug. Ihr jagt den falschen, durchfuhr es ihn.

 

„Kein Empfang.“ Riley stand auf einem übergroßen Felsbrocken in mitten der grünen Hölle und hielt ihr Handy hocherhoben in die Luft. Wenn sie gehofft haben sollte, dass sie hier eine Verbindung mit der Außenwelt aufnehmen konnte, so sollte sie enttäuscht werden. Die Insel war ein Funkloch. Tot wie eine von Wyn überfahrene Katze. Tot wie ihre …

Riley stieg wieder ab und setzte sich zu Cadie, Liam und Ace in den Sand. Cadie hat angefangen, irgendwelche Muster in den Sand zu zeichnen.

„Hat es geklappt?“ wollte sie von Riley wissen. Sie schüttelte niedergeschlagen den Kopf.

„Nein. Ich kann froh sein, dass mein Handy überhaupt noch funktioniert. Sonst müsste ich mir, sollten wir je wieder von dieser Insel runter kommen, ein Neues kaufen und darauf habe ich keinen Bock. Genauso wenig wie auf diese Scheiße hier.“ Sie kickte einen Stein weg.

„Dann solltest du es jetzt lieber ausmachen. Du weißt schon. Um Akku zu sparen.“

„Stimmt, hast recht.“ Liams Rat folgend schaltete sie schnell ihr Handy aus und steckte es in die Hosentasche. Dort, wo sie eben den Stein hingekickt hatte, fing es an, verdächtig zu rascheln. Cadie sprang wieder auf die Beine und schreckte damit ein eigenartiges Lebewesen auf. Das Tier, das sich in den Sträuchern versteckt hielt sah ein wenig aus wie ein Reh, hatte aber ein Horn, weiße Streifen und winzige Flügel.

„Hinterher!“ rief Cadie wie ein Polizist auf Verbrecherjagd und setzte dem Reh nach. Ace, Riley und Liam rannten ebenfalls los, doch waren sie sich nicht sicher, ob sie gerade das Reh oder Cadie hinterher jagten.

„Kann man das überhaupt essen?“ rief Liam Cadie zu.

„Sieht lecker aus.“

„Aber das sieht irgendwie selten aus. Bist du sicher, dass wir das jagen sollten?“ schrie ihr Riley, die als einzige nicht außer Atem war, zu.

„Ich habe Hunger!“ In Cadies Sprache war das als klares Ja zu verstehen.

„Und wie sollen wir das essen?“

„Häute es einfach, Liam.“

Punkt. Cadie hatte sich entschieden und erinnerte Riley in diesem Moment an Evelyn, die mit einer ähnlichen Zielstrebigkeit und Hartnäckigkeit gesegnet war. Oder verflucht. Wie man's nimmt.

 

Schließlich schafften sie es, das Tier durch einen glücklichen Zufall zu „erlegen“ und kehrten, nach einigen Orientierungsschwierigkeiten an den Strand zurück.

Dort, wo sie aus dem Wald traten, hatte jemand abseits des Lagers aus Stöcken und Steinen Buchstaben in den Sand gelegt, für den möglichen Fall, dass ein Helikopter nach Vermissen suchte.

 

H I L E F

 

Sie traten an das Lager heran.

„Was habt ihr denn da gefangen?“ Neugierig betrachtete Rory das Tier, das sie zu viert hergeschleppt hatten, indem sie dem Tier erst jeweils Vorder- und Hinterhufe mit ein paar Lianen zusammen banden und dann durch beide Knoten einen stabilen Ast durch schoben, an dem wiederum rechts und links Zwei Äste befestigt waren, sodass sie es sich ganz einfach auf eine ihre Schultern legen konnten.

„Keine Ahnung, das ist irgendwas zwischen nem Reh und nem Einhorn. Cadie hat es solange gejagt, dass es sogar freiwillig eine Klippe runtergesprungen ist.“ sagte Ace, der vorsichtig das tote Tier in seiner Konstruktion auf den Boden gleiten ließ.
„Hätte ich nicht gesehen, wie das runtergefallen ist, hättet ihr mich da ebenfalls vom Boden aufkratzen können. Das Reh war wohl nicht gerade das hellste.“

„Und wie sollen wir das nun essen? Kann hier jemand vielleicht Reh zubereiten?“
„Ausbluten lassen und häuten.“ schlug Angel vor.

„Alter, du bist gruselig, Mann.“

„Derra, du hast doch mal eine Ziege geköpft, als ich bei deiner Familie zu Besuch war.“

„Isch nix verstehen. Isch nur wenig Englisch, nischt gut, nix Englisch. Seit Swei Monate Enland.“

„Nicht diese Nummer schon wieder.“ Janessa verdrehte die Augen.

„Wo Bahnhof? Isch nix wissen.“

„Ok, Derra, du musst das nicht machen.“ sagte sie mit einer trügerisch lieblichen Stimme und dem bezauberndsten Lächeln auf ihren Gesicht, hinter dem sich das Antlitz des Teufels verbergen konnte, wenn man es zu weit trieb. Sie klimperte mit ihren langen Wimpern und wartete. Und Derra bekam es mit der Angst zu tun.

„Na schön, der Araber soll die Ziege schlachten, schon verstanden“, gab er sich geschlagen und grummelte noch etwas vor sich hin.

„Schön, das wäre dann auch geklärt.“ Janessa hat erwartet schnell wieder zu sich selber gefunden.

Während er und Janessa, die aus härterem Material gebaut war, als manch einer vermutete und die freiwillig ihre Hilfe angeboten hatte, hinter dem Felsbrocken verschwanden und dort ungesehen ihrer Arbeit nachgingen, damit zartbesaitete Seelen wie Erin oder Sky, die alleine beim Gedanken an das arme Tier, dem gleich der Kopf abgehackt wird, am liebsten der Person neben ihnen in die Hände gekotzt hätten, das fleischig blutige Treiben nicht mit ansehen mussten, vergnügten sich die anderen am Strand.

 

Nach etwa 1,5 Stunden kamen Janessa und Derra wieder, wuschen sich das Blut von ihren Kleidern und trugen ein paar Schenkel heran.

„Das hätten wir. Wer macht das Feuer?“

Gesagt, getan. Nach einer halben Stunde ausprobieren war es Heath geglückt, ein Feuer zu entfachen. Überrascht von sich selber und aus Angst, er würde die kleine Flamme sofort wieder ersticken starrte er auf das knisternde Orange und Gelb vor seinen Füßen.
„Gut gemacht, Kleiner.“ Wie ein stolzer Vater klopfte Derra ihm auf die Schulter. „Dann lasst uns das Vieh mal braten.“

 

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Eine Reihe von der Prinzessin

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