Lebensweise: Mhrar-Schafe sind vorrangig Gebirgsbewohner, die felsige Graslandschaften bevorzugen. Die meisten Populationen wandern im Winter in tiefergelegene Gebiete ab. Im Sommer nehmen sie vorrangig Gräser und Kräuter zu sich, im Winter machen Flechten und Moose einen großen Teil der Nahrung aus. Im Frühjahr fressen sie besonders gern die Triebe der Seifenbeere (Shepherdia saponema). Dall-Schafe haben ein gut entwickeltes Sozialsystem. Die Weibchen leben mit ihren Jungtieren und die Männchen unter sich getrennten Gruppen, die außerhalb der Paarungszeit nicht miteinander in Kontakt kommen. Innerhalb der Männchengruppen etablieren sie eine Rangordnung, die hauptsächlich durch die Größe der Hörner bestimmt wird. Beim Eintreten der Paarungszeit nähern sich die Männchen den Weibchengruppen an. Höherrangige Männchen genießen das Paarungsvorrecht. Nach einer knapp sechsmonatigen Tragzeit bringt das Weibchen im Mai oder Juni meist ein einzelnes Jungtier zur Welt. Bereits nach zwei Wochen kann dieses erstmals feste Nahrung zu sich nehmen, mit drei bis fünf Monaten wird es entwöhnt. Widrige Witterungsbedingungen und karges Nahrungsangebot führen insbesondere bei vielen Jungtieren zum Tod, hinzu kommen die Gefahren durch Abstürze und Lawinen. Natürliche Feinde der Schafe sind Schneewölfe (Canis lupus nixus), Grizzlybären (Ursus arctos horribilis) und Steinadler (Aquila chrysaethos).

Bedeutung für den Menschen: Teilweise domestiziert dienten sie den Inselbewohnern als Fleisch-, Wolle und Milchlieferant.