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Sonnenlicht blitzt zwischen den dichten grünen Blättern hindurch. Müde reibst du dir die Augen und richtest dich auf. Das kleine Lagerfeuer flackert noch immer munter auf dem Waldboden. In der Ferne raschelt etwas. Vögel zwitschern in den Zweigen. Es ist ein neuer Morgen. Ein neuer Tag. Du reckst dich und erst jetzt merkst du, dass ein Arm um deine Hüften liegt. Lag Ishan nicht gestern Abend noch ein Stück entfernt? Er muss in der Nacht herüber gerutscht sein. Gerade eben war dir noch kalt, aber jetzt mit einem Mal nicht mehr. Du hebst seinen Arm hoch und stehst auf.

Als Ishan aufwacht, hast du schon im Lagerfeuer nachgeheizt und Frühstück gemacht. Gemeinsam frühstückt ihr und Ishan ist gut gelaunt, was du ein bisschen komisch findest. Immerhin ist es ziemlich früh und der Kaffee wurde noch nicht entdeckt.

„Ach, mit so einer Gesellschaft kann man nur gut gelaunt sein“, sagt Ishan leichthin und dir fällt keine Antwort darauf ein, außer zu grinsen. Eigentlich hat er ja schon Recht. Du bist wirklich bezaubernd.

Ihr geht beide nochmal Pipi machen und dann sattelt ihr die Pferde. Ishan hilft dir galant in den Sattel. Seine Hand bleibt eine Sekunde zu lange auf deinem Arm. Oder bildest du dir das nur ein?

Du scheuchst den Gedanken erstmal fort. Immerhin hast du eine Mission. Eine Prinzessin muss gerettet werden. Du ziehst sachte an den Zügeln und dann setzt euren Weg ins Land des Feuers fort.

 

Ishan hat immerhin eine vage Ahnung, wohin es geht (du hast absolut keine), also übernimmt er die Führung.

„Hier entlang“, verkündet er. Hoffentlich ist das auch richtig. Nicht, dass ihr euch noch verlauft. Verreitet. Ishan kann dir immerhin eine Geschichte über eure nächste Etappe erzählen.

„Nur eine einzige Brücke führt ins Land des Feuers“, erzählt er dir. „Sie ist klein und schmal und sie führt über eine tiefe Schlucht. Sie wird bewacht von einem garstigen Troll mit Augen, die Tore in die Unterwelt sind.“

Du hebst eine Augenbraue. Das klingt sehr dramatisch.

„Wenn man daran glaubt, natürlich“, schmunzelt Ishan. „So ist es zumindest das Gerede unter den Dienern. Wir werden uns ja eine eigene Meinung bilden können.“ Ishan scheint nicht so ganz an die die Geschichte zu glauben und du musst ihm zustimmen. Troll auf einer Brücke… das klingt schon seeehr eigenartig.

„Dann lass uns mal diese Brücke und den Troll finden“, sagst du.

 

Es ist ein später Morgen, als sich der Wald endlich lichtet. Ihr steht am Rand einer Schlucht, in der irgendwo tief, tief unten ein Fluss rauscht. Nur eine schmale Hängebrücke führt hinüber. Sie sieht nicht besonders sicher aus. Misstrauisch lugst du an die andere Seite. Von dem Troll keine Spur.

„Die Pferde müssen wir wohl hier lassen“, stellst du fest.

Ishan stimmt dir zu. Gemeinsam entsattelt ihr die Pferde und lasst sie frei. Nicht, dass ihr als Drachenfutter endet und die armen Tiere am Baum verhungern.

Du willst die Brücke betreten, doch Ishan hebt eine Hand und setzt dann vorsichtig einen Fuß auf die Holzlatten

„Hm“, macht er misstrauisch. „Es ist besser, ich gehe vor. Dein Leben ist zu wertvoll, um es auf dieser Brücke zu verschwenden.“

„Ach, Unsinn“, protestierst du. „Jedes Leben ist gleich viel wert.“

 

Wirst du...

 

...Ishan dennoch vorgehen lassen? Er steht ja eh schon auf der Brücke. Und wenn jetzt doch irgendwo ein Troll unterwegs ist….?

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…vor Ishan die Brücke überqueren? Hier gehts schließlich ums Prinzip.

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