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Du blickst zu Evelyn. „Es tut mir Leid“, sagst du. Entsetzt starrt sie dich an.

„Du… gibst mich ab? Wie ein Paket?“

„Es tut mir Leid“, wiederholst du. „Doch einer muss bleiben.“

Riley wedelt mit der Hand. „Nehmt sie fest. Na, los!“

Hände greifen nach Evelyn und ziehen sie von dir und Ishan fort. Der Räuber Ben wirft dir einen vernichtenden Blick zu.

„Du bist wirklich kaltherzig!“, sagt er zu dir.

„Ich?“ Du schnappst nach Luft. Ist ja nicht so, als hättest du darum gebeten. Evelyn schreit und zappelt.

„Ich verfluche dich!“, brüllt sie. „Möge dir die Nase abfaulen und der Blitz dich treffen.“

Riley grinst. „Oh, sie flucht. Ich mag das. Vielleicht behalte ich sie sogar. Mal sehen.“

Sie lüpft den Hut und macht eine spöttische Verbeugung. „Zieh deiner Wege, Held von Aldcrest. Ich hoffe, was auch immer du suchst, war es wert.“

„Komm“, sagt Ishan leise und packt dich am Arm. „Lass uns gehen.“

 

Gemeinsam schwingt ihr euch auf eure Pferde. Es ist seltsam still ohne Evelyn. Ihr reitet durch den nächtlichen Wald, vorbei an alten Bäumen voller giftigen Efeu und eisblauen Seen überzogen mit Reif. Endlich findet ihr eine Lichtung, wo ihr absteigt. Ishan nimmt dich am Arm

„Es war eine schwere Entscheidung“, sagt er ernst. „Doch einer musste zurückbleiben. Ich danke dir, dass du mich mit dir genommen hast.“

„Wir könnte ich dich fort schicken“, rutscht es dir heraus. Ishan lächelt. Sein Finger berührt deine Wange.

„Verschwende keinen Gedanken mehr an Evelyn“, sagt er leise. „Lass ab´von ihr. Du hast eine Mission zu erfüllen. Konzentriere deine Kraft darauf.“

Er hat Recht. Seit einem Jahr wartet Prinzessin Charity auf Rettung. Sie ist dein Ziel. Das solltest du nicht vergessen.

Du rollst dich für heute Nacht am Feuer zusammen. Ishan liegt neben dir. Unter den Rufen eines Käuzchens schlaft ihr ein und bleibt unbehelligt. Wenigstens für diese Nacht.

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