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Sir Pharrell kennt diese Gegend besser als du. Und bis hierher habt ihr es ohne Zwischenfälle geschafft. Du vertraust deinem Sonnenritter.

„In Ordnung“, stimmst du ihm zu. „Doch lass uns die Kutsche zurücklassen und zu Pferd weiterreisen. Räuber werden uns in der Kutsche vermuten und uns in Frieden ziehen lassen.“

 

Die Kutsche bleibt am abendlichen Waldrand zurück. Ein wenig trauerst du den lilafarbenen Samtkissen schon hinterher. Doch oft sind die kleinsten Entscheidungen die Schwersten. Und das Leben als Held ist niemals einfach. Sir Pharrell zügelt sein Pferd und erwartet dich zwischen den Stämmen.

„Heyja!“, weist du das Pferd an und schnaubend setzt es sich in Bewegung.

Dieser Wald, durch den ihr kommt, ist anders als der vorherige. Dunkler. Kälter. Magischer. Eiszapfen hängen von den Bäumen. Das Grün ist tiefer und satter. Die dünne Eisschicht auf dem Boden bricht unter den Hufen der Pferde und wirbelt totes Laub in die Luft. Ewiger Nebel hängt zwischen Stämmen wie der Atem eines uralten Tieres. Dieser Wald ist wach und achtsam und du hast das Gefühl, dass unsichtbare Augen jedem eurer Schritte folgen.

 

Am frühen Abend erreicht ihr Sir Pharrells Lichtung. Weißdorn wächst in einem Kreis am Rand, Hexenblumen leuchten in den Büschen. Sir Pharrell zügelt das Pferd.

„Hier werde ich unser Lager aufschlagen. Ich mache uns ein Feuer und kümmere mich um die Pferde.“

Du stimmst zu. „Wir reiten morgen weiter.“

Gemeinsam macht ihr Abendessen und immer wieder siehst du über die Schulter, doch es bleibt still um euch. Du bist erleichtert, als endlich ein vereinzelter Vogel singt. Vielleicht liegt es am Wetter, redest du dir ein. Morgen wird der Tag besser.

„Ich übernehme die erste Wache“, verspricht Sir Pharrell. Du nickst und rollst dich am Feuer zusammen.

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